BIOGRAPHIE

Seit dem Debütkonzert im März 1992 hat sich Singer Pur – in der ursprünglichen Besetzung fünf ehemalige Regensburger Domspatzen sowie eine Sopranistin – zu einer der international führenden A-cappella-Formationen entwickelt. 1994 gewann das Sextett den 1. Preis des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn und ein Jahr später den Grand Prix für Vokalmusik beim Internationalen Tampere-Musikfestival in Finnland. Regelmäßige Auftritte im Rahmen renommierter Konzertreihen und Festivals bestätigen den hervorragenden Ruf des Ensembles. Konzerttourneen führten das Sextett in über 60 Länder auf sechs Kontinenten. Höhepunkte der letzten Jahre waren Auftritte in der Elbphilharmonie Hamburg, der Philharmonie de Paris und im National Centre for the Performing Arts Peking. Der breiten Öffentlichkeit wurde Singer Pur auch durch seine Rundfunk- und Fernsehproduktionen bekannt. Mit dem renommierten The Hilliard Ensemble kreierte die Gruppe ein gemeinsames Projekt mit Vokalmusik für bis zu zehn Stimmen.

Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren die breite Vielfalt des Repertoires, das einer Zeitreise durch die Epochen der Musikgeschichte gleicht. Zwei Einspielungen von Renaissance-Musik wurden von der französischen Fachzeitschrift Le Monde de la Musique als beste CD-Produktion des Jahres ausgezeichnet. Bereits drei Mal erhielt das Ensemble den ECHO KLASSIK: für die Einspielung zeitgenössischer Kompositionen, die ausschließlich für Singer Pur entstanden sind (2005), für die Produktion SOS – Save Our Songs mit neu arrangierten deutschen Volksliedern (2007) sowie für Jeremiah zusammen mit dem Klarinettisten David Orlowsky (2011).

Im Oktober 2022 wurde das Sextett mit dem OPUS KLASSIK für das Projekt Among Whirlwinds mit Vokalmusik von ausschließlich Komponistinnen ausgezeichnet.

2008 wurde Singer Pur aufgrund seiner unermüdlichen internationalen Tätigkeit als musikalischer Botschafter seiner Gründungsstadt mit deren wichtigster Kulturauszeichnung geehrt, dem Kulturpreis der Stadt Regensburg. In der Liste weiterer Auszeichnungen finden sich u.a. der Bayerische Staatspreis für Musik (2013), der Friedrich-Baur-Preis (2014) und der 2015 vom Chorverband European Choral Association – Europa Cantat verliehene Titel Botschafter der Freunde der Europäischen Chormusik.

Im Jahr 2007 begann Singer Pur, sich regelmäßig für die Heranführung von Kindern zur klassischen Musik an Schulen zu engagieren, insbesondere in dem Projekt Rhapsody in School. Ihren großen Erfahrungsschatz gibt die Gruppe regelmäßig im Rahmen von Workshops an Chöre und Vokalensembles weiter.

Seit 2019 führt das Ensemble mit den Singer Pur Tagen jährlich in Nachfolge der Stimmwercktage sein eigenes Vokalmusik-Festival auf dem Adlersberg nahe Regensburg durch.

 

CORDULA KRAETZL Sopran

In Kürze gibt es hier etwas über Cordula zu lesen!

CHRISTIAN MEISTER Tenor

Seit März 2019 ist Christian Meister Mitglied in unseren Reihen.

Neben Singer Pur arbeitet Christian als Dirigent mit dem Klassik Chor München (seit 2010), dem Augsburger Vokalensemble Vox Augustana (seit 2011) und den Chören des Gesangverein Maisach (seit 2005) zusammen.

Vom Bayerischen Sängerbund wird er seit 2013 als Dozent engagiert, dort ist er auch ehrenamtlich im Musikausschuss aktiv. Er wird regelmäßig von professionellen und semiprofessionellen Spitzenensembles zu Einstudierungen, Dirigaten und Studioproduktionen eingeladen. Mit der Züricher Sing-Akademie, dem NDR Chor und dem SWR Vokalensemble verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit. Ende 2016 war er mit dem ChorWerk Ruhr an der viel beachteten Eröffnung des Anneliese Brost Musikforum Bochum beteiligt.

Beim Deutschen Chordirigentenpreis 2016 konzertierte Christian als Finalist mit dem RIAS Kammerchor in der Berliner Philharmonie. Ein besonderes Anliegen ist ihm die musikalische und stimmliche Förderung von Kindern und Jugendlichen. So ist er seit 2005 für die Nachwuchsarbeit des Gesangvereins Maisach verantwortlich und musiziert dort mit Kindern und Jugendlichen ab 5 Jahren in mehreren Chorstufen.

An der Musikhochschule München unterrichtet er das Fach Schulpraktisches Klavierspiel. Darüber hinaus arbeitet er als Stimmbildner und ist Mitglied verschiedener Projektchöre wie der Capella Cathedralis am Münchner Frauendom. Nach seiner musikalischen und stimmlichen Ausbildung bei den Augsburger Domsingknaben studierte Christian an der Musikhochschule München Lehramt für Musik sowie Chordirigieren (Prof. Michael Gläser), welches er 2010 mit dem Meisterklassenpodium abschloss.

Im Rahmen seines Stipendiums beim Chordirigentenforum des Deutschen Musikrates und anderer Meisterkurse arbeitete er zwischen 2011 und 2016 mit renommierten Dirigenten wie Stefan Parkman, JörgPeter Weigle und Peter Djikstra zusammen und dirigierte u. a. den MDR Rundfunkchor, den Rundfunkchor Berlin und den Chor des Bayerischen Rundfunks.

MARCEL HUBNER Tenor

Marcel Hubner stammt aus Augsburg und studiert aktuell in Würzburg.

Als ehemaliger Augsburger Domsingknabe hat er große Routine im Ensemblesingen und ist als hoher Tenor in vielen professionellen Chören gefragt (u. a. Kammerchor Stuttgart, Vokalensemble Raststatt, Ensemble Lauschwerk).

Auch mit dem Musiktheater ist er leidenschaftlich verbunden, neben seiner sängerischen Aktivität komponiert er Bühnenmusiken z. B. für die Studiobühne Würzburg. Willkommen an Bord, Marcel!

MANUEL WARWITZ Tenor

Geboren bin ich in der schönen Stadt Salzburg. Bei uns zuhause lief immer das Radio. Der österreichische Klassiksender war fest eingestellt, und wahrscheinlich hatte ich nach meinem ersten Lebensjahr schon den gesamten musikalischen Schatz der abendländischen Musik-Kultur konsumiert. Ich gehe jede Wette ein, dass bei meiner Ankunft gerade „Siegfried” oder „Don Giovanni” gespielt wurde.

Die Musik erklang immer durch alle Räume bis in den Garten, oft bis drei Uhr in der Früh. Auf diese Weise erfuhr auch mancher Nachbar und Polizeibeamter etwas Bildung in klassischer Musik.

Meiner Mutter gelangen die Speisen bei Mozart sehr lieblich, bei Beethoven recht herb und bei Wagner etwas üppig gesalzen. Mein Vater war so musikbegeistert, dass er uns Kinder überallhin mitnahm, in Konzerte und Wagneropern, zu den Salzburger Festspielen oder wo sonst etwas aufgeführt wurde, was ihn interessierte  –  und uns nicht.

Das trug dazu bei, dass ich noch heute kein gutes Sitzfleisch habe und gar nicht so gern in Opern gehe, weil ich weiß, daß ich nach einer halben Stunde schon wieder nach Hause möchte.

Aber die Liebe zur Musik ist geblieben. Ein Engagement bei den Wiener Sängerknaben, für das ich mich selbst entschied, scheiterte nach einem halben Jahr, weil ich schreckliches Heimweh hatte. Damit kann ich übrigens jetzt etwas besser umgehen.

Daraufhin besuchte ich ein musisches Gymnasium, später dann eine benediktinische Klosterschule, was mir insgesamt ein breites Spektrum an Bildung verschaffte.

Von der Geige wechselte ich mit 15 kurzerhand zur Gitarre in einer Rockband, was durch schlechte schulische Leistungen und darauffolgendes Verbot meiner Mitwirkung nur auf eine kurze Zeit beschränkt blieb. Die Lehrer waren froh, dass ich irgendwann mit der Schule fertig war, aber das ist eine andere Geschichte.

Über einige Umwege kam ich wieder zur klassischen Musik zurück und machte eine Ausbildung zum Gesangs- und Geigenlehrer am Mozarteum in Salzburg. Danach studierte ich noch zwei Jahre bei dem phänomenalen Sänger Walter Berry in Wien (als echter Österreicher muss ich erwähnen, dass er Professor und Kammersänger war).

Mich hat in der Musik immer eine bunte Mixtur interessiert, von „alter Musik„ über Oper bis Schlager und Jazz. Und so ist es auf eine Art kein Zufall, dass ich bei Singer Pur gelandet bin, denn hier ist diese Vielseitigkeit gegeben und stellt mich immer wieder vor neue musikalsiche Herausforderungen. Ich kann hier meine Liebe zu dem einzigartigen Charakter eines Renaissance-Madrigals oder einer Vittoria-Motette genauso ausleben wie die zu der Jazzballade „Misty”. Und es gibt noch viel zu entdecken.

Die Zeit vor Singer Pur war ebenso bunt wie mein musikalischer Geschmack. Da gab es viel Gesang, aber auch Gesangspausen, Jobben und eine Weltreise, die keine ganze wurde, mich aber mit der Eisenbahn von Salzburg aus immerhin über Sibirien bis Hongkong führte. Ja,da gäbe es einiges zu erzählen, aber das mache ich erst in dem Buch, das ich schreiben werde, wenn ich alt bin.

Ein wenig Zeit bleibt mir ja noch neben dem Singen. Das ist auch gut so, denn ich habe eine wunderbare Frau und zwei Söhne, die sehr gerne mit Papa spielen  –  am liebsten die ganze Zeit. Und wenn ich dann noch Zeit finde, lese ich gerne, spiele gerne Gitarre, fahre mit dem Rad auf die Berge, mache mit den Inlineskates Sightseeing in fremden Städten, spiele Fußball, Billard, Volleyball und alle anderen Ballsportarten, bin überhaupt gerne in der Natur. Ich mache eigentlich alles gerne außer Spazierengehen.

Wenn ich dann aber einmal innehalte und inmitten des ganzen Trubels zur Ruhe komme, bin ich sehr dankbar dafür, dass es mir und meinen Lieben so gut geht.

JAKOB STEINER Bariton

„Ich singe, weil ich ein Lied hab‘“ war schon als kleiner Junge mein Motto. Wer weiß, wie der Song von Konstantin Wecker weitergeht, ahnt auch, dass dies nicht unbedingt Anklang finden muss. Und so mussten meine fünf(!) älteren Schwestern mich und mein Singen zu jeder Tages- und Nachtzeit ertragen. Kein Wunder also, dass ich in Kinder-, Schul- und Kirchenchor gesteckt wurde, um meiner Energie dort freien Lauf zu lassen.

Das Musikstudium führte mich nach dem Abitur in München nach Regensburg – der Geburtsstätte von Singer Pur. Dort erhielt ich neben der kirchenmusikalischen, dirigentischen und sängerischen Grundausbildung auch Unterricht bei Klaus Wenk, einem damaligen Singer Pur-Tenor. Aus dem Kurs „Vokale Kammermusik“ entwickelte sich schließlich das Vokalensemble StimmGold, in dem ich viel Erfahrung sammeln durfte.

Nach einer kurzen Zwischenstation in meiner Heimatstadt siedelte ich in die Schweiz um und studierte an der Zürcher Hochschule der Künste Chordirigieren und begann Studien im Fach Musiktheorie, welche mich auch an die Musikuniversität nach Wien führten.

Die Möglichkeit bei Singer Pur mitzusingen ist nun eine einmalige Chance und ein Lichtblick in Corona-Zeiten. Ich musste nicht lange überlegen, mich für die freigewordene Bariton-Stelle zu bewerben. Jetzt bin ich hier, freue mich auf die bevorstehende Zeit und singe, weil ich ein Lied hab‘!

SILAS BREDEMEIER Bass

„Der Apfel fällt nicht weit vom Apfel.“

Als jüngster aus drei vokalbegeisterten Brüdern strebte ich schon vor dem Stimmbruch die Erarbeitung und Aufführung von meiner geliebten A-cappella-Musik an: Musikalische Früherziehung insofern ohne Bach und dafür durch die Prinzen, Wise Guys, Maybebop und Pentatonix.

Innerhalb der Jahre des Tourens durch Deutschland als Bariton und Beatboxer eines Herzensprojektes namens HörBänd erfuhr meine Stimme im Studium an der Hannoverschen Musikhochschule eine klassische Ausbildung durch Professor Florian Lohmann. Schlussendlich durch die Aufführung von Bachs Magnificat im Sydney Opera Haus 2018, begann der Wunsch in mir zu keimen, mich noch mehr dem klassischen Vokalrepertoire zuzuwenden. Seither bin ich dank verschiedener Ensembles und Chören sängerisch wie dirigentisch erfüllt.

Bei Singer Pur habe ich die Möglichkeit meine Begeisterung für Vokalmusik auf dem höchsten Niveau auszuleben und hoffe, dass meine Brüder zufrieden mit sich sind, dass ich ihretwegen unser gemeinsames Hobby zum Beruf machen konnte. Für dieses Geschenk bin ich allen Menschen, die unsere Konzerte besuchen in tiefer Dankbarkeit verbunden.